Hagelgilde senkt die Prämien

Mit den Wetterextremen umzugehen und die versicherten Landwirte vor den finanziellen Folgen zu schützen, gehört für die Spezialversicherung für Hagel- und Sturmschäden im Norden seit über 200 Jahren zur Hauptaufgabe.

Extrem waren die Schäden im vergangenen Geschäftsjahr 2017 mit vielen Hagelschäden im erntereifen Raps und großflächigen Sturmschäden im Silo-Mais. Dies alles wurde überschattet von starken, anhaltenden Regenfällen. Letztlich belief sich die ausgezahlte Schadensumme auf knapp 4 Mio. € und brachte damit das zweithöchste Schadenjahr in der Hagelgilde-Geschichte mit sich.

2018 war anders aber genauso extrem. Die Regenzeit aus dem Sommer 2017 dauerte bis April 2018, um dann in eine lang anhaltende Trockenheit und Hitze überzugehen. Die Ernteergebnisse liegen dementsprechend auf einem historisch niedrigen Niveau. Aber mit dem ausbleibenden Regen fehlte zumeist auch die Grundlage für Hagel. Das Schadenjahr 2018 brachte der Hagelgilde bis Ende August nur 90 Schadenmeldungen, davon 23 Sturmschäden im Silo-Mais.

Schadenereignisse:


Erste Schäden traten am 30. April in Nordfriesland auf. Am 10. Mai trafen lokale Hagelschäden weite Teile Schleswig-Holsteins, von Angeln bis Hamburg verteilten sich die Schadenmeldungen. Anfang Juni wurden Schäden aus der Nordwestuckermark gemeldet. Ungewöhnlich heftige Hagelschäden gab es am 21. Juni auf der Sonneninsel Fehmarn. Mitte Juli wurde erntereifer Raps nördlich von Berlin vom Hagel geschädigt. Die nächsten Hagel- und Sturmschäden ereilten am 28. Juli die Westküste Schleswig-Holsteins. Der Hauptschadentag 2018 war dann der 9. August mit Schadenschwerpunkt in Süderdithmarschen. Neben Gemüseflächen, die vom Hagel getroffen wurden, traten auch Sturmschäden im Silo-Mais auf. 29 Hagel- und 6 Sturmschäden wurden registriert. Die vorerst letzten Schäden vom 25. August galt es im Großraum Teterow an Silo-Mais zu regulieren. Die letzten Schäden im Gemüse und Silo-Mais stehen noch zur Endregulierung aus, es zeichnet sich dabei aber schon jetzt ein deutliches Unterschadenjahr ab.

Gemäß Anspruch der Hagelgilde, den versicherten Mitgliedern den besten Versicherungsschutz zum günstigsten Preis anzubieten, schlägt sich das sich abzeichnende gute Geschäftsergebnis in einer Prämiensenkung für die Mitglieder nieder. Dies wirkt sich sofort aus, da die Jahres-Prämienrechnungen erst Anfang Oktober erstellt werden. Damit kann die Hagelgilde ihren Anteil als einen kleinen Ausgleich für das schlechte Erntejahr 2018 beitragen.

Das geringe Schadenaufkommen ermöglicht außerdem, die Rücklagen weiter auszubauen, somit ist die Hagelgilde für die nächsten Jahre bestens gerüstet.