Schwieriges Jahr für die Hagelgilde

Im Jahr 2023 bereitete die Witterung den Landwirten große Probleme. Nach einem nassen und kühlen Frühjahr folgte im Mai und Juni Trockenheit, zur Ernte im Juli und August schlug das Wetter wieder auf feucht und unbeständig um. Die Mais- und Rübenernte sowie die Herbstaussaat waren dann ab Oktober von hohen Niederschlägen geprägt und entsprechend schwierig.

Auch für die Hagelgilde war es ein herausforderndes Jahr. Insgesamt wurden 334 Schäden der Geschäftsstelle gemeldet und mit einer Gesamtschadensumme von 4,9 Mio. € reguliert. Damit war es für die Hagelgilde ein deutliches Überschadenjahr, auch in der Relation zur Versicherungssumme war es eines der schadenstärksten Jahre.

Los ging das Schadenjahr 2023 dabei bereits im Herbst 2022, in dem der frisch aufgelaufener Raps von Hagel- und Starkregenfällen geschädigt wurde.

Die Frühjahrs- / Frühsommer-Trockenheit 2023 brachte Schäden bei der Trockenheitsversicherung AQUA FLEX mit sich.

Es folgte der Hauptschadentag, der 24.07.2023, mit Hagelschäden in Höhe von rund 2,5 Mio. Euro. An diesem Tag zog eine Gewitterfront mit Hagel vom nördlichen Rand Hamburgs über Bargteheide, Bad Oldesloe, Lübeck nach Nordwestmecklenburg. Insbesondere in Nordwestmecklenburg kam es zu großflächigen Totalschäden im Raps, Getreide und sogar beim Mais.  Weitere Schadenmeldungen für den 24.07. gingen aus der Region nordöstlich von Berlin ein.

Die Hagelgilde erhielt bei dem sehr wechselhaften Wetter bis Mitte August fast jeden Tag Hagel-Schadenmeldungen aus unterschiedlichen Regionen des Geschäftsgebietes, wobei durch die verzögerte Ernte auch einige Sturmschäden in Raps und Getreide gemeldet wurden die über die Zusatzversicherung ELEMENTAR versichert waren.
Die Hoffnung auf einen schadenarmen Herbst zerstob Mitte Oktober mit der Meldung von Hagelschäden im Gemüse aus Dithmarschen und einige Tage später von Sturmschäden im Silomais.

Dank guter Unterstützung durch die Rückversicherung und einer Entnahme aus der dafür zur Verfügung stehenden Schwankungs-Rückstellung konnten alle entstandenen Schäden zeitnah und ohne Prämien-Erhöhung für die Versichertengemeinschaft reguliert werden.

Den ehrenamtlichen Schätzern und Distriktvorstehern gebührt auch in diesem Jahr ein besonderer Dank. Sie haben zeitnah und wie gewohnt zuverlässig und kompetent, teilweise viele Tag am Stück die Schadenregulierung im Feld durchgeführt.