Hagelschäden mitten in der Ernte

Bei ihrer diesjährigen Mitgliedervertreterversammlung, ie Anfang März in Strenglin, zwischen Bad Segeberg und Lübeck, stattfand, konnte die Hagelgilde VVaG eine äußerst positive Resonanz des abgelaufenen Geschäftsjahres ziehen.

Wie der Vorstandsvorsitzende, Henning Pfitzner, in seinem Jahresbericht ausführte, ist die Hagelgilde bei der versicherten Fläche weiter gewachsen. So konnte ein Zuwachs von fast 7.000 ha auf aktuell 438.600 ha verzeichnet werden.
Ebenso ist die Versicherungssumme erneut stark angestiegen. Hauptsächlich hing dies mit der Marktentwicklung zusammen. Die Versicherungssummen stiegen erneut um 7% auf zuletzt 766 Mio. €.

Auch das Schadengeschen im Jahr 2013 war erwähnenswert, knapp 1,6 Mio. € wurde an Entschädigungsleistungen für eingetretene Hagelschäden an die versicherten Betriebe ausgezahlt. Dabei war der Hauptschadentag 2013 der 27. Juli, mitten in der Ernte. Betroffen war das Gebiet östlich von Lensahn (Ostholstein) bis zur Ostseeküste bei Dahme. 61 Schäden wurden gemeldet, alle Kulturen waren betroffen außer der Gerste, die zu diesem Zeitpunkt fast komplett geerntet war.

Besonders stark waren die Schäden natürlich im Raps (viele Totalschäden); aber auch Weizen war stark betroffen. Auch die Notwendigkeit zur Absicherung von Mais hat sich wieder einmal erwiesen, denn hier gab es ebenfalls hohe Schadenquoten.
Der 16. Juni brachte im Raum Gnoien Schäden im Raps, teilweise wurden die gleichen Flächen getroffen, die bereits am 9. Mai einen leichten Vorschaden abbekommen hatten. Am 6. August wurde das nördliche Dithmarschen in einem Streifen von Wesselburen bis Friedrichstadt vom Hagel getroffen. Neben Raps und Gemüse wurde hier auch viel Sommergetreide geschädigt.

Drei Sturmschäden im Mais ereigneten sich beim Herbststurm „Christian“ am 28. Oktober im nordwestlichen Teil Schleswig-Holsteins, bei dem im ganzen Land erhebliche Sachschäden auftraten. Geschädigt wurde Mais, der als Zweitfrucht angebaut war und der die Siloreife noch nicht erreicht hatte. Dank des großartigen Einsatzes der ehrenamtlichen Schätzer konnten alle Schäden kurzfristig zur Zufriedenheit der Mitgliedsbetriebe reguliert werden.

Aufgrund des Unterschaden jahres konnte der Prämiensatz für die Mitglieder deutlich gesenkt werden, wovon alle versicherten Betriebe profitiert haben. Gleichzeitig erfolge eine hohe Einlage in die Rücklagen, sodass die Hagelgilde sehr gut für die Zukunft aufgestellt ist. Somit wurden in der Versammlung dem Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung erteilt und der vorgelegte Jahresabschluss genehmigt, nicht ohne vorher die Ausführungen des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte & Touche GmbH aus Hamburg zur Kenntnis genommen haben.

Als Orientierungshilfe für die jährlihen Anbauverzeichnisse, die in den nächsten Tagen verschickt werden, legt die Mitgliedervertreterversammlung Mittelwerte für die einzelnen Kulturen fest. Außerdem wurde die Versammlung über den Stand des Bauprojektes der neuen Geschäftsräume in Süsel (Ostholstein) infomiert.

Quelle: Bauernblatt